Die USA unterhalten seit 1979 keine offiziellen diplomatischen Beziehungen mehr zu Taiwan - zu dieser Zeit hatte die stärker auf die Weltbühne drängende Volksrepublik China die weitgehende diplomatische Isolation des Inselstaates durchgesetzt. Die „Ein-China-Politik“ sieht vor, dass kein Staat gleichzeitig mit Peking und Taipeh Verbindungen unterhalten darf.
Mit der Xinhai-Revolution, die China in eine Republik umwandelte, stellten die Vereinigten Staaten vorübergehend vom 12. Februar 1912 bis 2. Mai 1913 die diplomatischen Beziehungen ein. Ab den 1920er Jahren entwickelten sich Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der 1912 ausgerufenen Republik China auf Basis der Gleichberechtigung. Vom 9. Dezember 1924 bis zum 25. Juli 1928 kam es erneut zu einer Unterbrechung der offiziellen Beziehungen. Danach erkannten die USA offiziell die Kuomintang-Regierung der Republik China an.
Ab den 1930er Jahren wurde die politische Situation in Ostasien zunehmend von der japanischen Expansion bestimmt, die vor allem auf Kosten Chinas ging. Nach dem von Japan inszenierten Mukden-Zwischenfall vom 18. September 1931 besetzten japanische Truppen, ohne auf größeren Widerstand zu stoßen, die zu China gehörende Mandschurei und etablierten dort den von Japan abhängigen Staat Mandschukuo. Nach weiteren, durch die aggressive Politik des japanischen Militärs provozierten Zwischenfällen kam es ab 1937 zum Japanisch-Chinesischen Krieg. Japan besetzte weite Teile Chinas, stieß jedoch auf unerwartet hartnäckigen Widerstand der nationalchinesischen Truppen unter der Kuomintang-Regierung von Chiang Kai-Chek. Die vollständige Unterwerfung Chinas gelang nicht. Nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor 1941 unterstützten die Vereinigten Staaten Chiang Kai-Chek beim Krieg gegen Japan , der 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Japans endete.
Nach dem Krieg gehörte China unter Chiang Kai-shek zu den Siegermächten und den Gründungsstaaten der Vereinten Nationen. Die Republik China erhielt einen der fünf ständigen Sitze im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (neben den USA, der Sowjetunion, dem Vereinigten Königreich und Frankreich). Im chinesischen Bürgerkrieg zwischen der Kuomintang-Regierung und den Milizen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), der nach dem Ende des Weltkrieges 1945 wieder aufflammte, waren – für den Westen – überraschenderweise die Kommunisten siegreich und konnten das gesamte chinesische Festland erobern („Loss of China“). 1949 wurde dort die Volksrepublik China mit dem Vorsitzenden der KPCh Mao Zedong als Staatsoberhaupt gegründet. Die nationalchinesische Kuomintang-Regierung konnte sich lediglich auf der Insel Taiwan behaupten und etablierte dort die Republik China auf Taiwan.
Die USA erkannten zunächst die Volksrepublik China nicht an und sahen weiterhin die jetzt auf Taiwan beschränkte Republik China als legitime Vertreterin ganz Chinas an. Nach dem endgültigen ideologischen Bruch zwischen der Sowjetunion und der Volksrepublik China 1962 setzte ein allmähliches Umdenken in der amerikanischen Politik ein. Eine entscheidende Wende kam unter der Präsidentschaft Richard Nixons 1969–1974. 1972 besuchte Nixon als erster amerikanischer Präsident die Volksrepublik China im Rahmen der so genannten Ping-Pong-Diplomatie. Dem vorausgegangen war im Jahr 1971 die Resolution 2758 der UN-Generalversammlung, in der die Volksrepublik China als alleinige legitime Vertreterin Chinas anerkannt wurde. Die Volksrepublik erhielt den bisherigen Sitz der Republik China auf Taiwan im Sicherheitsrat und letztere wurde aus den Vereinten Nationen ausgeschlossen. Die Resolution war gegen die Stimme der USA beschlossen worden.
Gegen Ende der 1980er Jahre begann in Taiwan unter der Kuomintang-Regierung eine Demokratisierung. Die seit 1948 geltenden Notstandsklauseln wurden aus der Verfassung entfernt und neue Parteien neben der Kuomintang zugelassen. Am 14. Juli 1987 wurde auch der seit 1949 ununterbrochen geltende Ausnahmezustand offiziell beendet. 1992 wurde die Verfassung nach einer freien Parlamentswahl geändert und die Direktwahl statt der bisherigen indirekten Wahl des Präsidenten eingeführt. 1996 fand die erste direkte Präsidentschaftswahl statt, die der seit 1988 amtierende Präsident Lee Teng-hui von der Kuomintang gewann.
Im Jahr 1999 sorgte ein Interview Lees mit der Deutschen Welle für Aufsehen, indem Lee als erster Präsident das Verhältnis zur Volksrepublik China als das Verhältnis zwischen zwei Staaten bezeichnete und damit die Zwei-Staaten-Theorie im Bereich der chinesisch-taiwanischen Beziehungen prägte.
Im Gegensatz zur weiterhin durch die KP Chinas vertretenen Ein-China-Politik entwickelte sich in Taiwan die Zwei-Staaten-Theorie, die vorsieht, dass Festlandchina und Nationalchina normale bilaterale Beziehungen unter souveränen Staaten aufnehmen. Als Vorbild für diese Theorie diente unter anderem die Beziehung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, zweier souveräner Staaten, die zusammen das eine Deutschland bildeten. Der rechtliche Status Taiwans bleibt umstritten.
Das Trump-Tsai-Telefongespräch fand am 2. Dezember 2016 statt. Tsai Ing-wen bewarb sich zum zweiten Mal um das Präsidentenamt. Die Wahl fand am 16. Januar 2016 statt, dabei setzte sie sich mit großer Mehrheit gegen ihre Gegenkandidaten Eric Chu (Kuomintang) und James Soong (Qinmindang) durch. Am 20. Mai 2016 trat sie ihr Amt an, sie ist das erste weibliche Staatsoberhaupt des Landes. Trump sagte nach dem Telefonat, dass die USA die Taiwan-Politik der Obama-Regierung nicht unbedingt befolgen müssten. Donald Trump war im Wahlkampf 2016 wiederholt durch kritische Äußerungen gegenüber der chinesischen Wirtschaftspolitik aufgefallen, die er als einseitig Interessen bevorzugend bezeichnete. Unter seiner Präsidentschaft brach Anfang 2018 ein offener Handelskonflikt zwischen beiden Staaten aus. Die Vereinigten Staaten warfen der Volksrepublik die Missachtung geistigen Eigentums, unfaire Bedingungen im gegenseitigen Handel sowie Technologiediebstahl vor.
Donald Trump hat seinen Trumpf im Wahlkampf 2020. Lernt er von seinem Vorgänger Richard Nixon und besucht mal Taiwan, erkennt die Republik China auf Taiwan an, gewinnt er dann die Wahl gegen Joe Biden. Die Wähler in den USA sind nicht zufrieden mit dem Krisenmanagement Corona. Trump hat noch einen Trumpf, mit Nationalismus zu spielen. Wenn er einen Krieg gegen China führt, punktet er bei der Wählerschaft. Besucht Trump Taiwan, fordert er China heraus, weil er die rote Linie übertritt. Wenn die Volksbefreiungsarmee als erste einen Schuss auf Taiwan abgibt, sind die USA moralisch höher als China, dann gewinnt Donald Trump die Wahl gegen Joe Biden. Wenn die Volksbefreiungsarmee Feigling ist und bombardiert Taiwan nicht, dann bedeutet es, dass der Besuch Trumps auf Taiwan richtig war, alle Seiten stehen zur Seite Trumps, dann gewinnt Donald Trump auch die Wahl gegen Joe Biden.
Meinungsaustausch der Leserschaft:
Grundsätzlich frage ich mich aber welchen Einfluß die Verhältnisse in China auf den Ausgang der US-Wahlen haben.
Die Verhältnisse in China haben eigentlich keinen Einfluss auf den Ausgang der US-Wahlen. Nur ich denke, wenn Trump die Karte Nationalismus spielt, ist dann Taiwan ein guter Trumpf. Aber ich glaube, Trump ist nicht so klug, dass er diese politische Weisheit hat.
Ich glaube Dein Anlass zu verstehen, sehe aber keinen Zusammenhang. Es geht Trump nur darum die Wahl zu gewinnen. Ich möchte ihm eigentlich weder einen guten noch einen schlechten Rat geben.
Zum anderen glaube ich, dass die Welt nicht besser wird wenn Trump gewinnt!
Ob Trump gewinnt, ist es mir egal. Mir ist es sehr wichtig, dass die Republik China weiterhin lebt und erhalten bleibt.
Es besteht allerdings die Gefahr, dass Trump ein bischen zündelt. Du glaubst doch nicht im ernst, dass Trump das interessiert ob Taiwan lebt oder nicht. Er denkt nur bis "Trump first" und nicht weiter.
Ich glaube nach wie vor, dass die Amis 1941 weder China noch Chiang Kai-Chek unterstützen wollten. Sie wollten eigentlich nur die A-Bombe testen und Japan hat sich als gefundenes Fressen dargestellt. Einfach mal 2 Städte ausradieren und Hunderttausende Tote in Kauf nehmen.