Von You Xie
Der Bumerang ist eine traditionelle Wurfwaffe der australischen Aborigines. Von einem „Bumerangeffekt“ wird gesprochen, wenn eine Maßnahme zunächst Erfolg zu haben scheint, dieser Erfolg aber nach einiger Zeit wieder zunichtegemacht wird oder sich sogar ins Gegenteil verkehrt. Als „politischer Bumerang“ wird eine Strategie bezeichnet, die, anstatt den beabsichtigten Effekt auszulösen, aus verschiedenen Gründen genau das Gegenteil bewirkt und sich gegen den Urheber der Strategie wendet: Sie fällt auf ihn zurück.
Nach weiteren, durch die aggressive Politik des japanischen Militärs provozierten Zwischenfällen kam es ab 1937 zum Japanisch-Chinesischen Krieg. Japan besetzte weite Teile Chinas, stieß jedoch auf unerwartet hartnäckigen Widerstand der nationalchinesischen Truppen unter der Kuomintang-Regierung von Chiang Kai-Chek. Die vollständige Unterwerfung Chinas gelang nicht. Nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor 1941 traten die Vereinigten Staaten an der Seite Chinas in den Krieg ein, der 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Japans endete.
Nach dem Krieg gehörte China unter Chiang Kai-shek zu den Siegermächten und den Gründungsstaaten der Vereinten Nationen. Die Republik China erhielt einen der fünf ständigen Sitze im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (neben den USA, der Sowjetunion, dem Vereinigten Königreich und Frankreich). Im chinesischen Bürgerkrieg zwischen der Kuomintang-Regierung und den Milizen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), der nach dem Ende des Weltkrieges 1945 wieder aufflammte, waren – für den Westen – überraschenderweise die Kommunisten siegreich und konnten das gesamte chinesische Festland erobern.
Die amerikanische Einschätzung war die, die Unabhängigkeit der KPCh zwar ungünstig für die USA, aber amerikanische Politiker sollten auf Chiang Kai-shek verzichten und nichts gegen die Kommunisten unternehmen. Mit dieser vorsichtigen Politik war auch Harry Truman (1884–1972) einverstanden, der von 1945 bis 1953 der 33. Präsident der Vereinigten Staaten war.
Der amerikanische Außenminister Dean Achinson schrieb einen Brief am 30. Juli 1949 an Präsident Truman: „Im achtzehnten und im neunzehnten Jahrhundert hat sich die chinesische Bevölkerung verdoppelt, was einen unerträglichen Druck auf das Land ausübt. Die wichtigste Aufgabe jeder chinesischen Regierung besteht darin, diese Bevölkerung zu ernähren. Bislang ist noch jede erfolglos geblieben.“ [1]
1949 wurde dort die Volksrepublik China mit dem Vorsitzenden der KPCh Mao Zedong als Staatsoberhaupt gegründet. Die nationalchinesische Kuomintang-Regierung konnte sich lediglich auf der Insel Taiwan behaupten und etablierte dort die Republik China auf Taiwan.
1949 hatte Harry Truman zum ersten Mal den Bumerang geworfen.
Der zweite Bumerang
Richard Milhous Nixon (1913–1994) war von 1969 bis 1974 der 37. Präsident der Vereinigten Staaten. Eine entscheidende Wende kam unter der Präsidentschaft Nixons. 1972 besuchte Nixon als erster amerikanischer Präsident die Volksrepublik China im Rahmen der so genannten Ping-Pong-Diplomatie. Am 21. Februar 1972 traf Nixon in Peking ein und führte Gespräche mit Mao Zedong, sie vereinbarten eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen und Nixon sagte zu, die US-Truppen aus der Republik China (Taiwan) abzuziehen.
Dem Besuch vorausgegangen war im Jahr 1971 die Resolution 2758 der UN-Generalversammlung, in der die Volksrepublik China als alleinige legitime Vertreterin Chinas anerkannt wurde. Die Volksrepublik erhielt den bisherigen Sitz der Republik China auf Taiwan im Sicherheitsrat und letztere wurde aus den Vereinten Nationen ausgeschlossen.
Der dritte Bumerang
Jimmy Carter (* 1. Oktober 1924) war zwischen 1977 und 1981 der 39. Präsident der Vereinigten Staaten. Er empfing Deng Xiaoping 1979. Der Staatsbesuch von Deng Xiaoping in den Vereinigten Staaten war der erste offizielle Besuch eines führenden Führers Chinas in den USA. Deng unternahm den Besuch in seiner offiziellen Eigenschaft als Erster Vizepremier des Staatsrates und Vorsitzender der politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. Der Besuch leitete eine Reihe hochrangiger Austausche ein, die bis zum Frühjahr 1989 andauerten. Er war auch der ranghöchste chinesische Besuch im Land seit Chiang Kai-shek aus der Republik China im Jahr 1943. Am 15. Dezember 1978 angekündigt, begann der Besuch erst Ende Januar 1979 und dauerte bis Mitte Februar.
Jimmy Carter unterstützte die Reform- und Öffnungspolitik der Volksrepublik China gegenüber der Welt und insbesondere dem Westen unter Deng Xiaoping. Ab 1978 begann unter Deng Xiaoping die Phase der Reform- und Öffnungspolitik in der Volksrepublik China, die de facto eine Abkehr vom bisherigen planwirtschaftlichen System hin zu kapitalistischen Wirtschaftsformen bedeutete. Damit intensivierten sich auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und der Volksrepublik. Eine politische Richtungsänderung in Richtung auf eine pluralistische Gesellschaftsform war damit nicht verbunden. Trotz einzelner Anzeichen der Liberalisierung in einigen Bereichen behielt die KPCH die politische Macht fest in ihrer Hand und verteidigte diese auch mit Waffengewalt gegen Demonstranten im eigenen Land, wie das Tian’anmen-Massaker am 3./4. Juni 1989 zeigte, das die US-amerikanisch-chinesischen Beziehungen vorübergehend erheblich belastete.
Nach Angaben der Weltbank stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas zwischen 1978 und 2014 um das 48-fache, die Arbeitsproduktivität je Erwerbstätiger erhöhte sich von 1980 bis 2012 um das Neunfache.
Der vierte Bumerang: Chinas Beitritt zur WTO
Es sind große Herausforderungen für China und die Weltwirtschaft. Seit Ende 2001 ist China Mitglied der Welthandelsorganisation. Dieser wichtige Schritt hat nicht nur Auswirkungen auf die Lebenssituation der 1,3 Milliarden Chinesen und die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Volksrepublik, sondern wird durch das enorme Marktpotenzial und wirtschaftspolitische Gewicht Chinas das globale System insgesamt neu strukturieren
Der chinesische Wolf
Eine alte Fabel besagt: Der Wolf begegnet einem Mann, dem Herrn Dongguo, und bittet ihn um Hilfe. Herr Dongguo ist ein regelrechter Büchernarr und hat schon unzählige Bücher gelesen. An diesem Tag trug er in einem großen Sack einige Bücher auf seinem Rücken. Der Wolf, vom Jäger gehetzt und schon arg verwundet, sagte zu Herrn Dongguo: „Sehr geehrter Herr, ich werde vom Jäger verfolgt und wurde von seinem Pfeil getroffen. Ich bitte Sie, verstecken Sie mich in Ihrem Sack. Ich werde es Ihnen ganz sicher vergelten.“
Herr Dongguo weiß natürlich, dass der Wolf Menschen frisst, bemitleidet aber den verletzten Wolf sehr. Nachdem der Wolf seine Bitte einige Mal wiederholte, willigte Herr Dongguo ein und erlaubt dem Wolf, sich im Sack zu verstecken. Der Wolf lag völlig zusammengerollt und mucksmäuschenstill in dem Sack, damit sein Körper den Sack bloß nicht ausbeult und keine Bewegung den Inhalt verrät. Der Jäger traf kurz darauf auf der Suche nach dem Wolf ein. Er fragte Herrn Dongguo: „Haben Sie einen verwundeten Wolf gesehen? In welche Richtung ist er gelaufen?“ Herr Dongguo antwortete: „Nein, ich habe keinen Wolf gesehen. Hier gibt es viele Wege. Der Wolf ist vielleicht ganz woanders.“ Der Jäger glaubte ihm und suchte in einer anderen Richtung weiter.
Der Wolf hatte alles im Sack mit angehört und bat Herrn Dongguo, ihn aus dem Sack zu befreien. Herr Dongguo folgte der Bitte, und der Wolf war frei. Plötzlich sagte der Wolf zu Herrn Dongguo: „Mein geehrter Herr, ich danke Ihnen für die Rettung. Jetzt habe ich aber großen Hunger und möchte Sie fressen. Darf ich?“ Im gleichen Augenblick stürzte sich der Wolf zähnefletschend und prankenschlagend auf Herrn Dongguo. Herr Dongguo wehrte sich mit allen Kräften, rief um Hilfe und schrie etwas von Undankbarkeit. Zufällig näherte sich ein Bauer mit einer Hacke dem Kampfplatz. Herr Dongguo erzählte dem Bauern sein Erlebnis, damit er die Sache beurteilen kann. Der Wolf hat aber seine Rettung durch Herrn Dongguo total geleugnet. Der Bauer überlegte eine Weile und sagte: „Ich glaube Euch beiden nicht. Der Sack ist so klein, wie kann man da den großen Körper des Wolfs hineinstecken? Zeigt das noch einmal, damit ich mir ein Bild von der Sache machen kann!“
Die beiden waren einverstanden. Der Wolf legte sich noch einmal total zusammengerollt in den Sack, damit sein Körper von außen nicht erahnt werden kann. Nachdem Herr Dongguo den Wolf in seinem Sack gesteckt hat, bindet der Bauer den Sack sofort zu. Der Wolf ist in dem Sack gefangen. Zu Herrn Dongguo sagt der Bauer dann: „Sie sind wirklich dumm, einem bösen Wolf zu glauben.“ Danach schlug er den bösen Wolf im Sack mit seiner Hacke tot.
Herr Dongguo dankte dem Bauern für die Hilfe.
Das chinesische Virus
Donald Trump bezeichnet hartnäckig COVID-19 als „chinesisches Virus“. Der überschwängliche Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Chef der größten wirtschaftlichen und militärischen Macht in der Geschichte, musste sich doch unterwerfen: wegen des Adjektivs „chinesisch“ … Kurz zuvor war es der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der seinen Kopf neigen musste, weil ihm vorgeworfen wurde, gesagt zu haben, dass das Coronavirus aus China gekommen war. Er konnte es sich nicht leisten, den chinesischen Markt zu verlieren.
Indem China seine wirtschaftliche Vormachtstellung mit surrealer Arroganz ausübt, erlaubt es sich, die Geschichte auf eigene Weise neu zu schreiben. Mit Erpressung und Propaganda gelang es ihr, in wenigen Wochen vom Verbrecher zum Helden zu werden. Die Coronavirus-Epidemie begann genau in China und verbreitete sich dank der Vernachlässigung und Arroganz der kommunistischen Regierung von Peking, wie viele Experten inzwischen berichtet haben. Trotzdem präsentiert sich China heute als Vorbild und sogar als den guten Samariter und setzt seine Linie einem traurigen und unterworfenen Westen auf.
Die Covid-19-Pandemie scheint jedoch die Karten anders gemischt zu haben. Chinas Verantwortung für die Pandemie, die jetzt die ganze Welt erfasst, wird immer offensichtlicher. Die einzigen, die dies leugnen, sind die Chinesen selbst, die auch mit sehr schweren Strafen gegen diejenigen drohen, die es wagen, diese Offensichtlichkeit zu bekräftigen. Als Pekings Arroganz ein surreales Niveau erreicht, sollte der Westen fragen, ob er nicht den falschen Weg eingeschlagen hat: „China infiziert uns, kauft uns und wir bedanken uns noch bei ihnen?“
Im Streit um das nationale Sicherheitsgesetz in Hongkong haben sich die britischen Großbanken HSBC und Standard Chartered auf die Seite Chinas geschlagen. Beide stellten sich schon öffentlich hinter das umstrittene Sicherheitsgesetz, mit dem Peking seinen Einfluss in Hongkong ausbauen will.
Das Gesetz, das Ende Mai vom Nationalen Volkskongress, dem Quasi-Parlament Chinas, abgenickt wurde, sieht laut Einschätzung von Experten einen tiefen Eingriff Pekings in Hongkong vor – bis hin zum Einsatz von chinesischen Sicherheitskräften in der Sonderverwaltungszone.
Die britische Regierung hatte Hongkong 1997 an China zurückgegeben. Im Übergabevertrag war eine weitgehende Autonomie der Stadt nach dem Prinzip „ein Land, zwei Systeme“ festgeschrieben worden. Viele Regierungen, darunter auch die britische, sehen dieses Prinzip durch die Sicherheitsgesetze gebrochen.
Die demokratische Wertegemeinschaft muss nun Taiwan schützen, nachdem Hongkong verlorengegangen ist. Präsident Xi Jinping und seine Nomenklatura sind in den vergangenen Jahren zunehmend autokratisch und respektlos gegenüber dem Rest der Welt aufgetreten. So wie die Volksrepublik mit Hongkong und Taiwan umspringt, wird es auch mit dem Rest der Welt umspringen, sobald es die Macht dazu haben wird. Wer die Freiheit liebt, kann das nicht wollen.
[1] Rainer Hoffmann: Kampf zweier Linien, Seite 12, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1978
Diplomatie als Wolfskrieg – mit seiner aggressiven Aussenpolitik nach Corona schadet China am meisten sich selber
Wegen des Versuchs, die Entstehung und Verbreitung von Covid-19 m?glichst lange zu vertuschen und in der Folge aus der Pandemie m?glichst viel Kapital zu schlagen, steht China weltweit in der Kritik. Dass es sich als Reaktion darauf für einen Kurs der Einschüchterung entschieden hat, zeugt von Kurzsichtigkeit.
Brahma Chellaney 14 Kommentare
01.06.2020, 05.30 Uhr
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Sichtlich unentbehrlich: der chinesische Pr?sident Xi Jinping beim Abschluss des Nationalen Volkskongresses in Peking.
Sichtlich unentbehrlich: der chinesische Pr?sident Xi Jinping beim Abschluss des Nationalen Volkskongresses in Peking.
Andy Wong / AP
Die global virulent werdende Gegenreaktion auf China wegen seiner Verantwortung für die von Wuhan ausgehende Corona-Pandemie hat in den vergangenen Wochen an Intensit?t gewonnen. Und China selber hat ?l ins Feuer gegossen, wie seine jüngsten Pl?ne für ein neues Sicherheitsgesetz für Hongkong zeigen. Angefangen bei der impliziten Erwartung politischer Gegenleistung für die Versorgung notleidender L?nder mit medizinischer Schutzausrüstung bis hin zur Zurückweisung von dringlicher werdenden Forderungen nach einer unabh?ngigen internationalen Untersuchung der Herkunft des Virus: Die Einschüchterungstaktik der Regierung von Pr?sident Xi Jinping hat das kommunistische Regime Chinas besch?digt und isoliert.
Die Gegenreaktion k?nnte vonseiten des Westens in Form von Sanktionen erfolgen, da Xis Regime versucht, Hongkongs Prinzip von ?ein Land, zwei Systeme? mit seinem Entwurf neuer nationaler Sicherheitsgesetze für das Territorium des Stadtstaates auszuhebeln, wo es seit über einem Jahr immer wieder zu grossen prodemokratischen Protesten kommt. Allgemein betrachtet, führt Xis überzogenes aussenpolitisches Vorgehen zu wachsender Feindseligkeit nicht nur in der Nachbarschaft, sondern in aller Welt.
Neoimperialistische Agenda
W?re Xi klug gewesen, h?tte China versucht, den durch die Pandemie verursachten Imageschaden mit Einfühlungsverm?gen und Mitgefühl zu beheben, indem es beispielsweise fast bankrotten Partnerl?ndern der Belt-and-Road-Initiative einen Schuldenerlass und ?rmeren L?ndern medizinische Hilfe gew?hrt h?tte, ohne deren Rückendeckung für seinen Umgang mit dem Corona-Ausbruch zu erwarten. Stattdessen hat China auf eine Weise gehandelt, die seine eigenen langfristigen Interessen untergr?bt.
Diplomatie fungiert mittlerweile als Anh?ngsel im Propagandaapparat der Kommunistischen Partei.
Ob durch seine aggressive ?Wolf Warrior?-Diplomatie – benannt nach zwei chinesischen Filmen, in denen chinesische Spezialeinheiten US-S?ldner in die Flucht schlagen – oder durch milit?risch unterstützte expansionistische Vorhaben in Chinas Nachbarschaft: Xis Regime hat international Besorgnis ausgel?st. Tats?chlich betrachtet Xi, der selbsternannte unentbehrliche Führer des Riesenreiches, die gegenw?rtige globale Krise als Gelegenheit, seinen Griff nach der Macht zu verst?rken und seine neoimperialistische Agenda voranzutreiben. So sagte er kürzlich vor einem Universit?tspublikum: ?Die grossen Schritte in der Geschichte wurden alle nach grossen Katastrophen gemacht.?
China hat definitiv versucht, m?glichst viel aus der Pandemie herauszuschlagen. Nachdem es im Januar einen Grossteil des weltweit verfügbaren Angebots an medizinischer Schutzausrüstung aufgekauft hatte, betrieb es Preistreiberei und offenkundig Profitmacherei. Chinesische Exporte von minderwertiger oder defekter medizinischer Ausrüstung haben den internationalen ?rger zudem noch verst?rkt.
W?hrend die ganze Welt mit Covid-19 k?mpft, hat das chinesische Milit?r erneut Grenzstreitigkeiten mit Indien provoziert und versucht, die Gew?sser vor den von Japan kontrollierten Senkaku-Inseln zu kontrollieren. China hat zudem vor kurzem zwei neue Verwaltungsbezirke im Südchinesischen Meer eingerichtet und sein Eindringen und andere Aktivit?ten in diesem Gebiet verst?rkt. Anfang April rammte und versenkte ein Schiff der chinesischen Küstenwache ein vietnamesisches Fischerboot, was die Vereinigten Staaten veranlasste, China darauf hinzuweisen, ?die [pandemiebedingte] Ablenkung oder Verwundbarkeit anderer Staaten nicht l?nger auszunutzen, um seine unrechtm?ssigen Ansprüche im Südchinesischen Meer auszuweiten?.
So bald keine Untersuchung in Wuhan
In der Zwischenzeit hat China seine Androhung wirtschaftlicher Vergeltungsmassnahmen gegen Australien wahr gemacht – dieses hatte den Anstoss für eine internationale Untersuchung des Corona-Ausbruchs in Wuhan gegeben. Durch Handelsmassnahmen hat die chinesische Regierung die Einfuhr australischer Gerste effektiv unterbunden und mehr als ein Drittel der regelm?ssigen Rindfleischexporte Australiens nach China blockiert.
Hatte Japan 2011 der Internationalen Atomenergie-Organisation bereitwillig erlaubt, eine umfassende Untersuchung der Nuklearkatastrophe von Fukushima durchzuführen – eine Analyse, die dem Land half, die Sicherheitslage zu verbessern –, lehnte China jede gemeinsame Erforschung des Corona-Ausbruchs vor Ort entschieden ab, so, als ob es etwas zu verbergen h?tte. Tats?chlich prangerten einige chinesische Kommentatoren entsprechende Forderungen gar als rassistisch an.
Als freilich eine unspezifischer gefasste Resolution, die eine ?unparteiische, unabh?ngige und umfassende Evaluation? der globalen Reaktion auf Covid-19 forderte, die Unterstützung von mehr als hundert L?ndern im Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fand, suchte Xi sein Gesicht zu wahren, indem er der Versammlung mitteilte, dass ?China die Idee einer umfassenden Untersuchung unterstützt?. In letzter Minute trug China die Resolution mit, die ohne Einspruch angenommen wurde.
Die Resolution jedoch überl?sst es dem umstrittenen Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Untersuchung ?zum frühestm?glichen geeigneten Zeitpunkt? einzuleiten. Tedros, dem vorgeworfen wird, Chinas anf?nglicher Vertuschung von Covid-19 Vorschub geleistet zu haben, k?nnte beschliessen zu warten, bis die Pandemie ?unter Kontrolle? ist, wie Xi es vorgeschlagen hat.
Ein m?glicher Wendepunkt
Fest steht eines: Die Welt wird nach der Corona-Krise, die an Kriegszeiten erinnert, nicht mehr dieselbe sein wie vorher. Zukünftige Historiker werden die Pandemie als einen Wendepunkt betrachten, der dazu beitrug, die Weltpolitik neu zu gestalten und lebenswichtige Produktionsnetzwerke umzustrukturieren. In der Tat hat die Krise die Welt auf die potenziellen Bedrohungen aufmerksam gemacht, die sich aus Chinas Kontrolle über viele globale Lieferketten ergeben, und es werden bereits Schritte unternommen, um diesen Einfluss zu verringern.
Im Wesentlichen verdeutlichen Xis Handlungen schlaglichtartig, wie anf?llig politische Institutionen, die sich der Laune eines einzelnen, allm?chtigen Individuums beugen, für verlustreiche Fehler sind. Chinas diplomatische und propagandistische Offensive zur Verschleierung von Fakten und zur Abwehr von Kritik an seiner Reaktion auf Covid-19 ist eigentlich nur das jüngste Beispiel für seinen dreisten Einsatz von Zensur und Zwang, um andere L?nder unter Druck zu setzen. Aber sie stellt einen Wendepunkt dar.
In der Vergangenheit setzte China auf ?berzeugungsarbeit, um sich Zutritt zu internationalen Institutionen wie der Welthandelsorganisation zu sichern und seinen wirtschaftlichen Aufstieg voranzutreiben. Doch unter Xi sind die Verbreitung von Desinformation, wirtschaftliches Powerplay, die Demonstration milit?rischer St?rke und gezielte operative Einflussnahme zu Chinas bevorzugten Instrumenten geworden, um seinen Willen durchzusetzen. Diplomatie fungiert mittlerweile als Anh?ngsel im Propagandaapparat der Kommunistischen Partei.
Das Fass und der Tropfen
Xis Ansatz verprellt andere L?nder und setzt damit deren Nachfrage nach chinesischen Produkten aufs Spiel, er verschreckt Investoren und versch?rft Chinas Imageproblem. Die Amerikaner stehen China und seiner Führung so ablehnend gegenüber wie niemals zuvor. Grosse Volkswirtschaften wie Japan und die USA bieten Unternehmen Zuschüsse als Anreiz, ihre Produktion aus China zu verlagern. Und Indiens neue Regelung, laut der jegliche Investition aus China der vorherigen Genehmigung durch die Regierung bedarf, ist die erste ihrer Art.
China sieht sich derzeit mit dem schwierigsten internationalen Umfeld seit Beginn seiner ?ffnung in den sp?ten siebziger Jahren konfrontiert und l?uft nun Gefahr, sein Image und seine Interessen nachhaltig zu sch?digen. Ein durch Xis überzogenes Vorgehen ausgel?ster Bumerangeffekt scheint unvermeidlich. Dass die Pandemie ihren Ursprung in China hat, dürfte dazu führen, dass die globale Position des Landes geschw?cht und sein künftiges Wachstum behindert wird. In diesem Sinne k?nnte sich die Aush?hlung der Autonomie Hongkongs im Schatten von Covid-19 als der sprichw?rtliche Tropfen erweisen, der das Fass zum ?berlaufen bringt.
Brahma Chellaney ist Professor für strategische Studien am Zentrum für Politikforschung in Delhi und Fellow an der Robert Bosch Academy in Berlin. Er hat neun Bücher verfasst, darunter ?Asian Juggernaut?, ?Water: Asia’s New Battleground? und ?Water, Peace, and War: Confronting the Global Water Crisis?. – Aus dem Englischen von Sandra Pontow. Copyright: Project Syndicate, 2020.
自邓小平以后,给西方一个错觉似乎和平演变就要成功了。习登台以来一改韬光养晦的战略,一点一点地将邓小平改革开放成就的红利糟蹋殆尽,让西方终于明白过来和平演变是不可能的了。什么时候“中国人民对共产党的态度也从冷漠和厌恶变成支持和热爱了”?中国共产党在习领导下已经彻底地让人民失望,如今内外交困就是最好的佐证。
不想,横空出现了一个川普,用他在做房产商人时那种你死我活,极端自私的经营手段,来治理美国,实行他美国第一的理念。他把美国前辈假装的脉脉温情统统撕破,什么和平演变?根本就不需要,除了美国以外,你们就是劣等民族,就应该受苦受难。
这样一来,西方国家对中国的和平演变的努力毁于一旦,中国人民对共产党的态度也从冷漠和厌恶变成支持和热爱。川普无形中做到了中国共产党一直努力想做但是一直做不到的事情,从这点来看,说川普是忠实的地下共产党员一点不为过。
川普美国独好,其余国家只能受苦受难的治国理念是行不通的。在当今世界上,互助互惠互利才是生存之道。川普实际上是个极度短视,鼠目寸光的傻子。他还比不上鲁迅笔下的那个极度自私的人物。在鲁迅笔下,那个人物希望全世界的人都死了,只有他自己留下,不过还要再加一个卖大饼的,因为他自己不愿意做大饼,要买大饼吃的。
希望川普能够看懂鲁迅写的这个故事。