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儒家资本主义(中德双语)

(2021-04-25 13:19:35) 下一个

儒家资本主义(中德双语)

真正西化成功的都是儒者

作 者丨杜维明

访谈:已故耶鲁大学教授芮玛丽(Mary C.Wright)曾在其代表作《同治中兴》中提出了中国传统思想无法与现代体制相容的观点,德国社会学家马克思·韦伯(Max Weber)也曾在《新教伦理与资本主义精神》一书中阐述西方崛起与新教精神之间的关系。上世纪以新加坡为代表的东亚国家的崛起又催生了“儒家资本主义” 一词。对于儒家思想能否和现代社会相容,您是如何看待的?这和您长时间以来从事的新儒家研究有什么关系?

杜维明:芮玛丽是费正清的学生,费正清理解中国用的是汤因比的观点,“挑战与回应”,即西方的挑战与中国的回应。现在他的另一个学生柯恩(Paul Cohen)提出“中国中心论”来反驳其老师的观点,他认为中国并非因西方的挑战才做出回应,中国自身的发展有其内在的逻辑,西方的挑战只是因素之一,了解中国要看其内部发展的进程。以前有一种看法是,现代性的出现意味着传统社会的崩溃,现在很少有人这么看,因为这种观点把现代化看成线性发展,过于片面。近代中国是不是因为传统力量过于强大而未实现现代化?而日本却因“脱亚入欧”实现了现代化,目前的研究对这些论点不说否证,但认为太简单了。比如,日本是在明治维新以后才儒学大盛,并非脱离儒学,而是把儒学的基本精神带到社会中去。这期间也有代价,就是把儒家的爱国主义、忠义精神和与日本的神道结合在一起,形成狭隘的民族主义雏形和军国主义雏形,所以,日本的成功也付出很大的代价。

现在的日本在东亚社会形成了国际化与本土化的健康互动,越国际化就越本土化。去日本看,不管它的建筑、相扑,还是茶道、花道和禅宗这些传统都保存很好,从京都到奈良,京都是按照洛阳仿建的,奈良是按照长安仿建的,至今仍保护得很好。所以它叫“脱亚入欧”,“脱亚”的意思就是离开中国,离开中国的儒家传统。但现在它碰到如何“回亚”的问题,就是除了它的国际化、西化,还有它的本土化,现在要再亚洲化就遇到韩国与中国的挑战。而且现在比较麻烦的问题是,小泉纯一郎认为只要与美国联手就行。日本将来的发展一定要在东亚重新起步。

芮玛丽她们讲的同治中兴不成功、满洲的崩溃,其中有很多原因,一是满洲政府所碰到的困境与整个中国文化发展潮流间存在很大的张力。因为满洲政府实际上是100多万的异族政府,要控制几亿汉人,它在掌握象征资源上非常在意,在有些地方采取强权,甚至是很残忍的控制手段。比如康熙、雍正、乾隆这些英明皇帝在中国历史上很少出现,但他们的敏感度非常高。当时是四种语言并用,满文、汉文、蒙语和藏语,所以满清是多语言、多民族的大集体,满洲人完全认同汉语。对中国文字艺术有突出贡献的很多都是满洲人,像启功、罗常培,或者是老舍、英若诚等基本上是完全认同中国文化和代表中国文化的。

明代的思想家例如王阳明等还提出以天地万物为一体的学说,清代的思想家受到严格的意识形态控制,好好做人是首位。到后来很多地方官比如曾国藩、李鸿章和左宗棠等汉人,因为清廷控制了这批人本身,那么曾国藩的同治中兴怎么可能获得成功?所以后来发现,真正西化成功的、主动西化的都是儒者,没有例外。

儒家最高的境界是大同世界,群龙无首,每一个人都是龙,每一个人都充分体现其作用。儒家有几个信念,一个是政府功能,儒家是赞同强势政府,不像自由主义者认为政府是罪恶的。但是,强势政府不是作为控制的机制,而是作为信赖的机制,它要对各方面的事情能够负责任,能够协调,在此基础上才能发展多元多样的好社会。因此,好社会一定有一个值得信赖的机制,不是消极的,而是积极的,而且要有反思的能力。所以一个和谐的社会,尊重异,不趋同,各个不同的领域都有一种有良知和责任,还要做横向沟通。

一方面是各归其位,另一方面每个都要起积极作用。具体说就是要发展两种语言。作为基督教要有基督徒语言,另一方面要有世界公民的语言。

儒家的人文精神比西方启蒙所代表的人文精神要宽,西方的启蒙人文精神又叫凡俗的人文精神,如果是人文主义就不是自然主义,所以它一方面对自然是一种掠夺式的,对精神世界还是排除的,去自然,去神性。而儒家的人文主义有四个特点:个人、社会、自然、天道。个人指身心灵神;社会是从家庭一直到国际社会乃至天地万物,整个人类和自然怎样保持持久和谐。人性和天道相辅相成。

https://www.sohu.com/a/218979265_558455

Hat Max Weber recht?

Von You Xie

Die Ausgangsfrage im Buch „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ lautet, weshalb die moderne Kultur gerade im Okzident entstanden sei und sich z. B. nicht (auch) in China oder Indien bzw. im Orient, entwickelt habe, bzw. warum sie in Westeuropa nicht schon früher aufgetreten sei. Weber führt dies auf einen „spezifisch gearteten Rationalismus der okzidentalen Kultur“ (Bd. 1, S. 20) zurück. Sein Ziel ist daher, die besondere Eigenart des okzidentalen Rationalismus und insbesondere seiner modernen Variante zu erkennen und ihre Entstehung zu erklären.

„Der konfuzianische Rationalismus bedeutete rationale Anpassung an die Welt. Der puritanische Rationalismus: rationale Beherrschung der Welt.“ [1]

Max  Weber  vertritt  in  seinem  Hauptwerk  „Die  protestantische  Ethik  und  der  Geist  des Kapitalismus“ die Auffassung, dass nur der im Abendland entwickelte Kapitalismus den untrennbaren internen Zusammenhang mit der protestantischen Ethik aufweise. Dies begründet er damit, dass er angesichts der protestantischen Ethik  die rational und legitim nach Gewinnmaximierung strebende Arbeit  im  irdischen  Leben  als  das  wichtigste  Mittel  der  religiösen  Praxis  eines  Protestanten betrachtet.  Denn  die  Intention  der  menschlichen  Arbeit  liegt  nicht  nur  darin,  die  Bedürfnisse  der Menschen im weltlichen Leben zu erfüllen. Es ist ebenso deren Ziel, den Willen Gottes zu befolgen und durch Erfüllung der beruflichen Pflichten sich und anderen zeigen, dass man Gott gefällt.

Die Menschen führen beim fleißigen Arbeiten ein selbstkontrolliertes und reglementiertes Leben und benötigen keine sinnlichen Befriedigungen. Die spezifische Leistung des Puritanismus war es, diesen Lebensstil in das weltliche Leben hineingetragen und integriert zu haben. Im Puritanismus muss sich der  Glauben  im  Berufsleben  bewähren.  Der  puritanische  Berufsgedanke  bedeutet  ursächlich  die Rationalisierung  der  Lebensgestaltung  im  Geschehen  der  westlichen  Welt.  Max  Weber  betrachtet deshalb den ökonomischen Rationalisierungsprozess als das Grundmotiv des okzidentalen modernen Kapitalismus.

Demgegenüber  ist  das  Bestreben,  Kapital  zu  akkumulieren,  bei  Chinesen  durch  den  Sinn  im diesseitigen  Leben  bestimmt  und  nicht  durch  religiöse  Anschauungen motiviert.  Der weltliche  Sinn stellt sich in der traditionellen chinesischen Kultur folgendermaßen dar:

1.   „Es  gibt  drei  Arten  der  Pietätlosigkeit,  die  Schlimmste  ist,  keine  Nachkommen  zu haben.“ (bu xiao you san, wu hou wei da.不孝有三,无后为大。)

Diese  Gedanken  von  Menzius,  dem  berühmten  Nachfolger  des  Konfuzius, bilden den Kern der konfuzianischen „Familienethik“. Die Familie ist das Fundament und das entscheidende Element in der Geschichte der chinesischen Gesellschaft. Basierend auf  dieser  Auffassung  soll  jeder  möglichst  viele  Nachkommen  zeugen  und  diese  dann möglichst lange von der Familie profitieren lassen. Dadurch wird der Geist der Familie in ununterbrochener Entwicklung von Ahne zu Ahne über Generationen weitervererbt.

2.   Im  Buch  „Mengzi,  Gaozi  I“  steht  folgendes:  „Essen,  Trinken  und  Sexualität,  sind  die Begierden  des  Menschen“ (shi, se, xing ye. 食, 色, 性也。).  Eine  ähnliche  Ansicht  ist  auch  im  Lunyu  zu  finden:  „Reichtum  und  Ehre  sind  es,  was  die  Menschen  wünschen;  [...]  Armut  und  Niedrigkeit sind es, was die Menschen hassen; [...]“ (fu yu gui, shi ren zhi suo yu ye; pin yu jian, shi ren zhi suo e ye.  富与贵,是人之所欲也;贫与贱,是人之所恶也。Lunyu 论语4.5)

Diese Auffassung des Konfuzianismus betont und begründet das Streben nach materiellen Dingen im diesseitigen Leben. Unter dem Einfluss der weltlichen konfuzianischen Ethik verwirklichen sich die Kapitalakkumulation und  das  Streben  nach  Gewinn.  Damit  wird  die  Möglichkeit  geschaffen,  in  den  Genuss  irdischer, materieller  Vergnügen  zu  gelangen  und  gleichzeitig  das  Prestige  und  die  Ehre  der  Familie  erhöht.

Daraus  ergibt  sich  der  durch  konfuzianische  ethische  Werte  charakterisierte Familienkapitalismus, der  eine  eigene  Kategorie  darstellt  und  der  als  „konfuzianischer  Kapitalismus“  bezeichnet  werden kann.  Im  Gegensatz  dazu könnte  die  im Westen  bzw.  Europa entstandene  und  verbreitete  Art  des Kapitalismus als „protestantischer Kapitalismus“ bezeichnet werden.

Im Forschungsfeld gibt es verschiedene Erklärungsmuster des „Konfuzianischen Kapitalismus“. Aber könnte es auch sein, dass es keine  universellen  Werte  des  Konfuzianismus gebe. Und  die  These  vom „Konfuzianischen  Kapitalismus“  sei  bloß  von  Politikern  instrumentalisiert  worden,  um  autoritäre Herrschaftsausübung  zu  legimitieren.

Die Argumentation  besteht  darin,  dass  der kulturelle  Hintergrund  des  Wirtschaftsaufschwungs  der  letzten  Jahrzehnte  im  Südostasien  auf  die konfuzianische Ethik zurückzuführen sei und das ostasiatische Wirtschaftsmodell als „Konfuzianischer Kapitalismus“  genannt  würde.  Der  bekannteste  Vertreter  dieser  Auffassung  ist  Tu  Weiming  (杜维明).

Die  Entstehung  des  Betriebskapitalismus  wurde  jahrhundertelang  von  der  im  Konfuzianismus geprägten  chinesischen  Gesellschaft  verhindert.  Die  Gründe  dafür  liegen  nicht  an  den konfuzianischen  Werten  selbst,  sondern  der  neuzeitlichen  Historie  Chinas.  Man sagt, dass  in  der  Spätzeit  der  Ming-Dynastie,  d.h.  ungefähr  die  Mitte  des  sechzehnten  Jahrhunderts  bis  zum  Beginn  des  siebzehnten Jahrhunderts, der  Keim des Kapitalismus weiter hätte wachsen können, aber wegen der Eroberung der Mandschu die Entwicklung unterbrochen wurde. Einerseits wurde durch die Kultur-Tyrannei der Qing-Dynastie  der  Konfuzianismus gewissermaßen  zerstört.  Andererseits  wurden  die  in  der  Ming-Dynastie  aktiven  auswärtigen  Angelegenheiten  und  der  Handel  mit  dem  Westen  wegen  der „verschlossene-Tür-Politik“ beendet. Im gleichen Zeitraum hatte sich der Kapitalismus in Japan nach der Meiji-Restauration rasant entwickelt. Dadurch wird plausibel, dass die konfuzianische Ethik selbst nicht der behindernde Faktor des Kapitalismus ist, sondern das Mandarinensystem, welches von den damals Herrschenden unter dem Namen des Konfuzianismus etabliert wurde.

Der protestantischen Ethik zufolge erfüllen die Menschen ihre Berufsaufgaben lediglich und allein um  Gottes Willen zu erfüllen und der Sinn ihres weltlichen Lebens liegt in der Verherrlichung ihres  Schöpfers.  Der  konfuzianischen  Ethik  entsprechend,  arbeiten  die  Menschen  jedoch  für  die Glorifizierung ihres Familien-Ethos.

Konfuzianische Familienethik

Die Familie stellt das Fundament und den entscheidenden  Faktor in der Geschichte der chinesischen

Gesellschaft dar. In  der  kulturellen  Tradition  Ostasiens  ist  die  Familie  ein  so  starkes  Element,  dass,  mit  einigen Abstrichen, die konfuzianische Ethik vereinfacht auch als „Familienethik“ bezeichnet werden kann.

Konfuzius  hebt  häufig  die  Tugenden  der  Familienbeziehungen  wie  z.  B.  Kindespietät  und Brüderlichkeit,  Gehorsam  gegenüber  den  Eltern  sowie  dem  Ehemann  hervor.  Im Konfuzianismus stützen die folgenden fünf Arten von menschlichen Beziehungen die Gesellschaft:

1.   Herrscher - Untertan

2.   Vater - Sohn

3.   Ehemann - Ehefrau

4.   Älterer Bruder - Jüngerer Bruder

5.   Freund - Freund

Die drei mittleren Beziehungen bilden den Kern des Familienlebens. Die Stellung der Familie wurde von Konfuzius als das wesentliche und tragende Element der Gesellschaft erkannt und beschrieben.

Konfuzius fordert  denjenigen auf, der ein trefflicher Mensch sein will, also ein Edler  (Junzi), ein im konfuzianischen  Sinne  qualifiziertes  Mitglied  der  Bildungselite  zu  werden. Er  soll  ständig  danach streben, „sich selbst zu kultivieren, die Familie zu harmonisieren, den Staat in Ordnung zu bringen, und  die  Welt  zu  befrieden.“

Die  „Harmonisierung  der Familie“  ist  eine  grundlegende  Voraussetzung  für  die  Übernahme  sozialer  und politischer Verpflichtungen. Pietät und die Pflicht zur Zeugung männlicher Nachkommen gehören zu den wichtigsten Elementen der Familienethik im Konfuzianismus. Die  absolute  Gültigkeit  der  Pietät  als  Teil  des moralischen  Fundaments  liegt  darin  begründet,  dass  sie  die  „Wurzel  des  Wohlwollens“  sein  soll.

Die  chinesische  Kultur  ist  von  nichts  anderem  so  sehr  durchdrungen  und  geprägt  worden,  als  von dem konfuzianischen Konzept der kindlichen Pietät, also dem Gehorsam der Kinder gegenüber den Eltern. Das  chinesische  Schriftzeichen  für  Pietät  heißt  „xiao“  (孝)  und  setzt  sich  aus  den  Zeichen  für „Alter“  (老)  und  „Sohn“  (子)  zusammen.  Semantisch  impliziert  „xiao“  die  Bedeutung  „Respekt  vor den  und  Fürsorge  für  die  Eltern“.  „Xiao“  enthält  eine  starke hierarchische  Ausrichtung  in  der Beziehung zwischen Eltern und Kindern, in der die Kinder die untere Stufe besetzen.

Die Pietät bedeutet nach Konfuzius aber keine lästige Pflichterfüllung, sondern sie soll ihre Wurzeln in einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit des Kindes gegenüber den Eltern haben. Loyalität reguliert zwar  die  Beziehungen  zwischen  den  Beamten  und  dem  Herrscher,  schafft  und  erhält Hierarchiestrukturen im Staatswesen und stützt somit das gesamte Herrschaftsverhältnis.  Pietät ist demgegenüber jedoch das Prinzip, welches die Kinder im Verhältnis zu den Eltern befolgen müssen. Dieses  Prinzip  hat  dazu  beigetragen,  dass  das  Patriarchat  in  der  Familie,  als  gesellschaftlicher Grundeinheit, gefestigt und ein stabiles gesellschaftliches Fundament geschaffen  wurde.

Pflicht zur Nachkommenschaft

Die  oberste  Pflicht  des  pietätvollen  Sohnes  ist  es,  männliche  Nachkommen  zu  zeugen,  damit  die Ahnenreihe  fortgesetzt  und  die  Familientradition  gewahrt  werden  kann.  Diese  Denkweise  soll  auf den Ahnenkult des Konfuzius zurückgehen:  „Andern Geistern als den eigenen (Ahnen) zu dienen, ist Schmeichelei.“ (fei qi gui er ji zhi, chan ye. 非其鬼而祭之,谄也。Lunyu论语2.24)

Der  Himmel  wird  als  eine  sichtbare  Verkörperung  der  Ahnen  und  Vorfahren dargestellt  und  somit  ist  der  Himmelskult  eng mit  dem  Ahnenkult  verwandt.  Letzterer  umfasst  die drei nachfolgenden Kernelemente:

a)   Die Seelen der Ahnen bewohnen als Geister Himmel und Erde,

b)   die  Ahnen  und  Vorfahren  haben  die  Möglichkeit  und  die  Fähigkeit,  das  Schicksal  der Menschen auf der Erde zu beeinflussen, und

c)   die  Vorfahren  wünschen  ihren  Nachkommen  Ordnung,  Harmonie,  Wohlstand  und Gedeihen der Vegetation.

Nachkommenschaft zu zeugen ist die Pflicht der Erben und damit die Fortentwicklung des Willens der Ahnen. Sie ist der bedeutendste Faktor für den Aufstieg oder den Niedergang einer ganzen Familie, einschließlich deren Verwandtschaft.

Dieser philosophische Ansatz wird erwähnt, da er gerade in der heutigen Zeit einen großen Einfluss auf chinesische Entwicklung des Konfuzianischen Kapitalismus hat.

[1] Einwände zu Max Webers China-Studie

https://www.grin.com/document/270650

 

 

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